Beni culturali in Alto Adige

Vogel

Großer flacher Teller, Krapfenteller.
Irdenware.
Rote Gruppe.
Pustertal.
1. H. 19. Jh.

Form:
Leicht konkaver Boden mit Standrille; unregelmäßiger, ausladender Fuß; flach ausladende, gebauchte Wandung; Wulstrand, außen durch eine Rille profiliert.
Leicht aufgewölbter Spiegel; niedrige, steil ausladende Wandung; hochgezogener Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne; steil ausladende Randinnenseite.
Dekor:
Weißer und grüner Malhorndekor direkt auf dem Scherben; gelbe transparente Glasur über Innenflächen und Rand; Farbwirkung Gelb (Ginstergelb RAL 1032) und Grün (Grasgrün RAL 6010) auf Hellbraun (Lehmbraun RAL 8003).
Auf der Fahne gelbe und grüne Linie, gelbe Girlande mit hängenden Punktelinien, gelbe Linie; im Spiegel grüne Linie, gelbes enges Wellenband, grüne und gelbe Linie, gelbes Streifenband, grüne und gelbe Linie, mittig gelber Vogel auf einem fiederblattartigen Zweig stehend.
Hell-ziegelroter Scherben (Orangebraun-Braunbeige RAL 8023-1011).

Konzentrische Abdrehspuren an den Außenflächen.
Die Linien im gelben Streifenband zeigen einen zittrigen Farbauftrag. Die grünen Farblinien sind fast durchgehend zu einer Seite hin verlaufen.
Engobe- und Glasurrinnspuren auf der Außenwandung.
Der Boden ist abgenutzt, die Standrille fast vollständig abgerieben.
Alte Reparaturen: Mehrere Sprünge sind verklebt und mit zwei Drahtklammern gesichert.
Am Boden Papieretikett mit alter Inventarnummer des Museumsvereins Bruneck „278 E“.

Bemerkungen:
Die zusätzliche Verwendung von grüner Bemalung für einfache Dekorelemente bei der roten Gruppe konnte bisher nur bei den Tellern mit Marienmonogramm Inv.-Nr. BNM 12/305, SVM C/1235, TVKM 6236 und dem Teller mit Vogelmotiv Inv.-Nr. SVM L/58 beobachtet werden.
Sammlung Museumsverein Bruneck (1912–1918 ca.).

Lit.:
Karlinger Hans, Deutsche Volkskunst. Berlin 1938, S. 100; Taf. XVI.
Meyer-Heisig Erich, Deutsche Bauerntöpferei. Geschichte und landschaftliche Gliederung. München 1955, S. 52; S. 159; Abb. 70.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.