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Original einer Ehrenurkunde der Bürgerkapelle Tramin für Eduard Thaler in Anerkennung seiner 40jährigen Mitgliedschaft, ausgestellt am 26. November 1950. Das zentrale Schriftfeld ist dreiseitig von einem floralen Dekor mit Weinranken auf blauem Grund gerahmt. Über dem Schriftbild folgt eine szenische Darstellung: Eine stehende, in eine römische Tunika und einen Schulterumhang gekleidete Muse überreicht einem ehrfurchtsvoll vor ihr knienden Musikanten in der Traminer Festtagstracht eine Urkunde. Linkerhand wird die Muse von einem Engel flankiert, der weitere Urkunden in den Händen hält, die offensichtlich für jene Musikanten bestimmt sind, die ebenfalls in Festtagstracht gekleidet hinter ihrem knienden Kameraden bereits auf ihre Ehrung warten. Der erste davon hat bereits demütig seinen Hut abgenommen und verharrt in leicht gebückter Haltung. Zu Füßen der Muse begutachten mehrere Putti das Musikinstrument des soeben Geehrten, rechterhand halten zwei Putti den Umhang der Muse. Daneben blicken drei weitere Musikanten skeptischen Blickes auf einen Putto, der zu ihren Füßen die Leier angestimmt hat. Sie tragen die Werktagstracht, weshalb sie wohl nicht für eine Ehrung vorgesehen sind. Die Szenerie wird im Hintergrund von Bäumen gerahmt.

Denominazione oggetto:
documento
Numero d'inventario:
0000.8
Autore:
Waid, Guido
Data:
1950
Materiale:
carta, vetro, legno
Tecnica:
disegnato, acquerello
Istituzione:
Hoamet Tramin - Museum
Dimensioni:
altezza 44 cm, larghezza 31.5 cm
Note storico-critiche:
Der am 9. September 1913 in Tramin geborene Guido Waid entstammt einer Bauernfamilie. Nach dem Schulbesuch im Heimatort wechselt der Bub 1925 an das Franziskanergymnasium nach Bozen, bricht die Ausbildung aber im selben Schuljahr wieder ab. Seine Jugendjahre liegen im Dunkeln. Aber bereits damals soll er bei jeder Gelegenheit einen Zeichenstift in die Hand genommen haben. Anschließend – so wird berichtet – ist er im Hotelwesen, bei der Post und der Eisenbahn beschäftigt. 1939 optiert Guido Waid für Deutschland und erhält im April 1940 die deutsche Staatsangehörigkeit. Als Angehöriger der deutschen Wehrmacht ist er an der Ostfront und in Holland im Einsatz. In Nimwegen soll er, wie später auch in Florenz, eine zeitlang eine Kunstakademie besucht haben. Im Juli 1942 heiratet Waid im kärnterischen Villach die Krankenschwester Herta Streit und lässt sich nach dem Krieg in Dellach bei St. Daniel im Kärntner Gailtal nieder. Bekannt ist, dass er dort trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage regelmäßig mit der Malerei beschäftigt war. 1949 übersiedelt der Tausendsassa mit seiner Familie wieder nach Tramin, wo er die bescheidene Landwirtschaft seiner verstorbenen Eltern übernimmt. Daneben malt er auch in seiner neuen alten Heimat alles wonach der Markt an Gebrauchskunst verlangte. 1976 zog es den Lebenskünstler von Tramin auf die gegenüberliegende Talseite nach Buchholz oberhalb von Salurn. Guido Waid verstarb am 15. Juni 1981.

Werk. Guido Waid hatte künstlerisches Talent. Und er malte so gut wie alles, was man sich vorstellen kann: Vereinsplakate, Firmenschilder, Bühnendekorationen, Erntedanktafeln, Diplome, Ehrenurkunden, Schützentafeln, Schriften. Er malte in Öl, gestaltete Fassadenbilder in Fresko- und anderen Techniken (häufig St. Florian auf Feuerwehrhäusern), bemalte Pappmachèpuppen, Kranzschleifen und entwarf Vereinsfahnen. Legendär sind seine unübertroffenen Illustrationen der Traminer Faschingszeitung „Egetmanns Schwefelmaschin“. Besondere Bekanntheit erlangt Guido Waid hierzulande jedoch wegen seiner liebevoll-ironischen Genrebilder, die minutiös die bäuerliche Welt und in zahllosen Varianten insbesondere die bäuerlichen Weinkeller zeigen. Immer sind seine Motive gespickt mit Charakterköpfen. Bei den dargestellten Frauen und Männern handelt es sich vielfach um Traminer Zeitgenossen. Der talentierte Tausendsassa hat nie offiziell ausgestellt.

Literatur:
Verein für Kultur und Heimatpflege Tramin (Hrsg.), Guido Waid 1913-1981, Katalog zur Gedächtnisausstellung im Bürgerhaus Tramin, 9.-13. September 1993 (Auer 1993).

 

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