Kulturgüter in Südtirol

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Strandszene aus der Normandie

Linoldruckplatte für "Strandszene aus der Normandie".

N. B.
"Moser bezeichnete alle seine Schnitte als 'Holzschnitte', auch wenn er, speziell für größere Arbeiten, Linolplatten verwendete."
(siehe dazu: Wilfried Kirschl, Carl Moser 1873-1939, Haymon, Innsbruck 1989, S. 120)

Objektbezeichnung:
Objekt
Inventarnummer:
1414
Hersteller:
Moser, Carl
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
1904
Material:
Linoleum
Technik:
graviert
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Platte Höhe 25.5 cm, Platte Breite 51.5 cm
Historische-kritische Angaben:
Carl Mosers Holzschnitte, die im Jahre 1986 in die Sammlung des MUSEION eingebracht wurden, stammen größtenteils aus der Sammlung der Familie Fussenegger.
Mosers grafisches Werk umfasst drei große Themenkreise:
Zum einen sind es die vielseitigen Darstellungen rund um das Leben der Bewohner der Bretagne. In einer fast sachlich wirkenden Erzählkunst schildert Moser jene Tätigkeiten, die tief in der Tradition wurzeln und die den Bescheidenen Alltag der Fischerleute bestimmen. Mit ausgeprägtem Blick für den Momentausschnitt begegnet er den Eigentümlichkeiten der Menschen, ohne sie in ihrer Anonymität zu stören. Moser gelingt es, ein Bild zu zeichnen, das von äußeren Merkmalen wie der typischen Tracht oder den legendären Schultertüchern und Häubchen geprägt ist.
In analoger Weise kann man auch die Holzschnitte des zweiten großen Themenkreises sehen, die den Lebensraum Südtirol und dessen Einwohner zum Inhalt haben. Auch hier wird die Konzentration auf das dekorative Elemente farbenfrohen Kleidung – der typischen Tracht – gelenkt, doch steht bei den berühmten "Sarnern", "Seiser Bauern", "Mädchen aus Jenesien" der Mensch als Individuum im Vordergrund. Die Anonymität, welche die Menschenbilder der Bretagne ausstrahlen und die zweifelsfrei durch die diskrete Seiten- oder Rückenansicht hervorgerufen ist, weicht in den Südtiroler "Bauernbildern" einer porträtähnlichen Annäherung.
Die unterschiedlichen Bearbeitungen des Themas "Paradies" leiten über zum dritten Themenkreis, Mosers Tierdarstellungen. Mit den symbolträchtigen Sujets des Pfaus, des Flamingos oder des Kranichs fügt sich Moser ein in die Reihe der großen Vertreter des Jugendstils. Neben formalen Anleihen am japanischen Holzschnitt sucht Moser in den zahlreichen Versionen das Spiel mit Form, Farbe und Fläche. Das bewusste Ausleben in Ornament und Dekor erreicht in den variantenreichen "Pfau-Versionen" seinen Höhepunkt.
(siehe Maireth, Elisabeth: Carl Moser 1873 – 1939 anlässlich der Ausstellung im Schloss Kastelbell, Bozen, Athesia 2006, S. 9-12)

 

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