Kulturgüter in Südtirol

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Trachtenzubehör für Grödner Tracht

Trachtenzubehör für die Grödner Tracht: Teil eines Frauengurtes (cënta). Vorderteil fehlt.

Objektbezeichnung:
Gurt, Tracht
Inventarnummer:
00110b
Hersteller:
Unbekannt
Datierung:
1900 - 1999
Material:
Metall, Samt
Technik:
genäht, gemeißelt
Institution:
Museum Gherdëina
Historische-kritische Angaben:
Früher war es Brauch, daß alle ihre eigene Talschaftstracht anzogen: an Sonn- und Feiertagen die Festtagstracht, ansonsten die Werktagstracht. Eine andere Kleidung kannte man früher nicht. An der Kleidung erkannte man die Frau, das junge Mädchen, den verheirateten Mann oder den Junggesellen. [...] Heutzutage wird die Tracht nur mehr bei einigen Hochzeiten, bei Prozessionen oder Brauchtumsfesten getragen. [...] Im Laufe der Zeit hat die Grödner Tracht einige kleine Veränderungen erfahren, nachdem die Grödner weit in der Welt herumkamen und viel sahen. So hatten sie die Möglichkeit, Seide, Bänder, Borten, Korallenschnüre und andere schöne Dinge zu kaufen, die die Frau, die Schwester, die Tochter oder die Braut brauchte, um sich aufzuputzen. [...] Damals trugen die Frauen und Mädchen an hohen Feiertagen schon den schwarzen Hut mit der großen, schwarzen halbseidenen Quaste, den schwarzen Mantel, den Gürtel mit dem Messerbesteck und den Muff aus Luchsfell. [...] Der Unterschied in der Ausstattung zwischen den Frauen und den jungen Mädchen zeigte sich vor allem in der Haartracht: die Frauen hatten einen Schopf mit einer Nadel, einem Kamm und einem breiten schwarzen Samtband. Die Mädchen hatten Zöpfe um den Kopf geflochten, ein schmales Samtband und ebenfalls einen Kamm. Die verheiratete Frau hatte ein Spitzenbrusttuch mit gelbem, die jungen Mädchen mit rotem Unterfutter. Auch das „perstuech“, ein dreieckiges besticktes Brustornament, war verschieden: das der Frauen grün, das der Mädchen blau. [...] Auch die Männertracht hat sich etwas verändert. Die Hüte waren dieselben, wie sie auch in den anderen Tälern getragen wurden: grün, gelb oder schwarz, mit einer großen Krempe und einem kleinen Gupf, einem ziemlich breiten Band, das hinten herabhing, und außerdem mit schönen Federn. [...] Der Rock konnte in verschiedenen Farben und auf verschiedene Weise angefertigt sein, [...] bis der Schößl-Rock aufkam, der heute von den jungen Burschen und den Musikanten getragen wird. [...] Die Hosenträger wurden früher über der Weste getragen; heute tragen sie die verheirateten Männer unter einer geblümten, die Burschen unter einer roten Weste. In das Gürtelleder wurden schon früh – um 1700 – kleine Blei- oder Messingnieten eingestanzt. Später begann man, die Gürtel mit Pfauenfederkielen zu besticken, wie es auch in anderen Tälern Brauch war. (Johann Moroder: „Die Grödner Tracht“ in: L Museum de Gherdëina - Das Grödner Heimatmuseum: Überblick über Grödens Kunst-, Natur- und Vorgeschichte, Museum Gherdëina, 1985, S. 88ff)

 

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