Kulturgüter in Südtirol

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Colla Piscium - Gluten Piscium, Ichthyocolla; Fischleim, Hausenblase.

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält Fischleim als Ganzdroge.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06016/17 (IV.2)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 70 mm, Vorderfront Breite 103 mm, Tiefe 202 mm, Schublade Gewicht 157 g, Inhalt Gewicht 130 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Colla piscium - Hausenblasen; es handelt sich um die präparierten, inneren Häute der Schwimmblasen verschiedener Störarten, wie z.B. Huso huso, Accipenser huso und Accipenser sturio (Accipenseridae). Verwendet wurden sie zur Herstellung der Englisch Pflaster, als Klärmittel für Wein und Bier, sowie zu Appretur- und Klebemitteln.
Um 1900 kamen die Schwimmblasen von Stör und Wels auch als Kondome zum Einsatz. "Fischblasen sind den Gummis insofern vorzuziehen, als dieselben bedeutend haltbarer und feiner, also weniger fühlbar beim Gebrauch als Gummi sind und eine Gefühlsbeeinflussung fast vollständig ausgeschlossen ist". (Zitat aus dem Verkaufskatalog von Ed. Baumgartner, Luzern, 1908). Im Jahr 1910 meldete der Leipziger Willibald Schaarschmidt beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eine "Vorrichtung zum Festhalten des Fischblasenkondoms" an, welche vermeiden sollte, dass das Kondom seinen Halt verliert. (Info MuVS, Wien 26.04.2016)

 

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