Holznutzung

In Südtirol wird die gesamte zu nutzende Holzmenge vor der Schlägerung vom Forstpersonal ausgezeigt, wobei die zu fällenden Bäume sorgfältig ausgewählt werden. Eine ausgewogene Bestandesstruktur, höchstmögliche Stabilität und Resistenz der Bestände sowie eine natürliche Erneuerung der Wälder sind wichtige Kriterien bei der Holzauszeige.
Die Holzauszeige ermöglicht den regelmäßigen, direkten Kontakt mit dem Waldeigentümer und gewährleistet eine optimale Betreuung.
Bei jeder Holzauszeige wird ein sogenanntes Auszeigeprotokoll erstellt, welches im Anschluss im EDV-System der Abteilung Forstwirtschaft erfasst wird. Diese Daten der Holzauszeige dienen dann zur Erstellung der verschiedenen Forststatistiken, wichtig für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder.


Holzausszeigen Holzausszeigen

 

In der untenstehenden Grafik ist die historische Entwicklung der ausgezeigten Holzmasse (Vfm, grüne Balken) und des entsprechenden Hiebsatzes (Vfm, rote Linie) in einem Zeitraum zwischen 1982 und 2022 ersichtlich. Der Hiebsatz ist die nachhaltige, jährliche einschlagbare Holzmenge in Vorratsfestmetern. Vorratsfestmeter ist ein Raummaß für Rundholz; also in aller Regel nicht weiter verarbeitete Stammstücke gefällter Bäume. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter (m³) fester Holzmasse, d.h. ohne Zwischenräume in der Schichtung.

 

 

 

 

Wenn die Holznutzungen nach Nutzungsründe aufgeschlüsselt werden, wird ersichtlich, dass die Schadholznutzungen (Windwurf, Schneedruck und biotische Gründe) seit den ’90er Jahren kontinuierlich gestiegen sind, während die normalen Nutzungen (normale Auszeige, Pflegehiebe, Wegtrasse und sonstige Gründe) leicht gesunken sind. 

 

  

In der folgenden Grafik sind die Folgen der Windwurfschäden durch Vaia, die Schneedruckschäden in den Folgejahren und die Schäden durch Borkenkäfer in den letzten Jahren sehr deutlich zu erkennen.

 

 

Die am meisten ausgezeigte Baumart ist die Fichte mit einem durchschnittlichen Nutzungsprozent von 75% an den Gesamtnutzungen, wobei es im Jahr 2019 (Windwurf Vaia) und 2022 (Borkenkäfer) Höchstwerte gibt. Die Nutzung der Lärche bewegt sich um die 11%, die der Kiefer um 7% mit zwei Höchstwerten in den Jahren 2009 und 2020 (Kiefernsterben und Schneedruck). Die Nutzung von Tanne, Zirbe und den Laubhölzern hält sich in Grenzen. Interessant ist der Höchstwert der Zirbe im Jahr 2016.


 

In Südtirol werden aufgrund der unterschiedlichen Gelände- und Erschließungsbedingungen verschiedene Holzbringungsarten angewandt; die Bringung der gefällten Bäume mit dem Seilkran, dem Seilbodenzug und mit dem Traktor wird am häufigsten angewandt.
Im Jahr 2019 wurden, bedingt durch die Aufräumungsarbeiten auf den VAIA-Flächen, zum ersten Mal auf großer Fläche Harvester und Forwarder eingesetzt. Die Handrückung, in den´90er Jahren noch stark verwendet, wird mittlerweile nur noch in ca. 1% der Fälle angewandt.