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Wohn- und Lebensräume altersgerecht gestalten

Tagung befasst sich mit Wohnmodellen und -projekten im Hinblick auf das aktive Altern – Fachliche Inputs und Praxisbeispiele aus Brixen und Bozen auf der Tagesordnung

BOZEN (LPA). Da (auch) Südtirols Gesellschaft immer älter wird, braucht es aktive, partizipative und inklusive Ansätze, um das Älterwerden zu fördern. Die gesetzliche Basis dazu liefert das Landesgesetz zur Förderung und Unterstützung des aktiven Alterns (LG 12/2022). Am 24. September sind Wohn- und Lebensräume, die aktives Altern unterstützen, im Vordergrund einer vollbesetzten Tagung gestanden, die vom Landesamt für Senioren und Sozialsprengel und der Genossenschaft "Wohnen im Alter" organisiert worden war.

"Menschen wollen und sollen möglichst lange selbstständig Wohnen. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, an denen wir gemeinsam und auf unterschiedlichen Ebenen arbeiten. Denn Wohnen bleibt ein Schlüsselthema, vor allem auch im Hinblick auf die älter werdende Bevölkerung und den demografischen Wandel", hielt Landesrätin Rosmarie Pamer fest.

Das Landesgesetz zum Aktiven Altern biete den rechtlichen Rahmen dafür, um auch im Bereich Wohnen für ältere Menschen tätig zu werden und neue Modelle und Formen umzusetzen. Monica Devilli, Vizepräsidentin der Genossenschaft "Wohnen im Alter", hob hervor, dass die Genossenschaft bereits seit zehn Jahren für das Thema sensibilisiere und informiere: "Es ist bereits viel in diesem Bereich passiert, was auch das rege Interesse an der Tagung zeigt. Dies nehmen wir auf, um weiter zu informieren und das Netzwerk weiter zu knüpfen."

Barrierearme Wohn- und Lebensräume steigern die Lebensqualität aller

Der barrierefreie Umbau, technische Hilfsmittel und finanzielle Unterstützung für diese Maßnahmen seien bereits im Landesgesetz vorgesehen, führte die Direktorin des Amtes für Senioren und Sozialsprengel, Brigitte Waldner, aus. "Ein Zusammenspiel von der Gestaltung barrierefreier Wohn- und Lebensräumen, eine vorausschauende Planung und das Bewusstsein für eine Gestaltung der Lebensräume in Dorf und Stadt, die eine Teilhabe aller Bewohnerinnen und Bewohner garantiert sowie die eigene Einstellung, sind entscheidend für ein harmonisches und aktives Altern“, hielt Waldner fest. 

Architektin Christine Pfeifer zeigte auf, wie kleine Maßnahmen mit großer Wirkung beim generationengerechten Planen und Bauen umgesetzt werden können. "Ein barrierearmer Wohnraum ist bequem, und zwar für alle. Schließlich geht es beim Wohnen immer auch darum, Lebensqualität zu gestalten", unterstrich die Architektin. Der Soziologieprofessor Georg Kamphausen beleuchtete die Gestaltungspotentiale der Gemeinden, hob aber auch die Bedeutung sozialer Sorgenetze und des "Bandes zwischen den Generationen" hervor.

Praxisbeispiele aus Brixen und Bozen vorgestellt

In einem zweiten Teil der Tagung wurden Beispiele aus der Praxis besprochen. Alexander Nitz von der Bürgergenossenschaft b*coop stellte das Generationenhaus Guggenberg in Brixen vor. "Es ging darum einen Ort zu schaffen, der Geschichten erzählt, aber auch Platz für neue Geschichten hat", sagte Nitz und gab einen Überblick über den Werdegang vom Konzept zur Umsetzung. Mitte Oktober soll das Haus offiziell eröffnet werden, bereits seit der Mitte des Sommers werden die Räume von Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen bewohnt. 

Carlo Alberto Librera, Direktor der Abteilung für Dienste an die örtliche Gemeinschaft der Gemeinde Bozen, sprach über die Möglichkeiten der altersgerechten Assistenzsysteme (Active Assisted Living, AAL) in 43 Seniorenwohnungen in Bozen. Damit gemeint sind technische Hilfsmittel wie Sensoren, Rauch- und Wassermelder, Beleuchtung mit Bewegungssensor und Notfallvorrichtungen, die ältere Menschen den Alltag erleichtern. Zentral ist auch der direkte Draht zur Notrufzentrale. "Wir stellen fest, dass diese Maßnahmen zu einer größeren Gelassenheit, zur Reduzierung von Angst und Sorgen und zu einer Steigerung der Zufriedenheit und des persönlichen Wohlbefindens geführt hat", führte Librera aus. 

Silvia Ferrari vom Betrieb Sozialdienste Bozen und Felice Espro vom Handwerkerverband CNA informierten über die Vereinbarung der beiden Institutionen zu Reparaturarbeiten bei Seniorinnen und Senioren zu Hause. Dieser kann über eine eigene Telefonnummer aktiviert werden und sieht eine zeitnahe, preislich vorteilhafte Erledigung der Arbeiten vor. Insgesamt 11 Handwerker aus unterschiedlichen Sparten beteiligen sich daran, 2024 waren diese 136 Mal, im bisherigen Jahr bereits 220 Mal im Einsatz.

ck

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