Römische Villa in St. Paul / Eppan

Musealisierung der entdeckten Überreste einer römischen Villa aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.

Durch die Entdeckung der Reste einer römischen Villa in St. Pauls / Eppan, wurde die Abteilung 11 von der Abteilung Denkmalamt ersucht eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, welche die Errichtung einer Museumsstruktur für diese Funde vorsieht.

Die Villa ist architektonisch außerordentlich prachtvoll und besitzt hervorragend erhaltene Mosaikböden (4. Jahrhundert n. Chr.). Ziel der Errichtung der Museumsstruktur ist es, die Ausgrabungsstätte vor Witterungseinflüssen zu schützen und dadurch ihre bestmögliche Konservierung zu ermöglichen, aber auch um die Ausgrabungen so sichtbar wie möglich zu machen und dadurch den Besuchern ihre Geschichte zu vermitteln.

Beschreibung des Projektes

Das Projekt war Gegenstand eines zweistufigen europäischen Planungswettbewerbs, der 2021 mit der Bekanntgabe des Siegerprojekts endete.
Das Konzept der Gestaltung des Daches der römischen Villa soll den Archetypus des Zeltes in Erinnerung rufen, mit der Absicht, konzeptionell und in seiner Form an die Vorhänge zu erinnern, die zum Schutz bei Ausgrabungen angebracht werden. Durch eine solche Architektur soll das Vorhandenseins einer Sehenswürdigkeit gekennzeichnet werden und bei den Passanten Neugierde und Staunen hervorrufen.
Das Projekt greift eben diese weichen Formen auf und kristallisiert sie in einem statischen architektonischen Objekt, das sich durch ein einfaches Volumen mit einem klaren und entschiedenen Design in den Kontext einfügt, und sich trotzdem an der natürlichen Umgebung orientiert. Das plastische, skulpturale Volumen auf der Außenseite steht im Gegensatz zum geometrischen, orthogonalen Volumen im Inneren, das mit der Regelmäßigkeit und den Proportionen der Architektur der Villa in einen respektvollen Dialog tritt.
Der Museumsrundgang verläuft über einen Rundweg (Gehwege), der von Pausen und einem Aussichtsraum unterbrochen wird, von dem aus man die Reste auf der einen Seite und die umliegende Landschaft auf der anderen Seite betrachten kann. Dieser Bereich wird auf das Zentrum des Dorfes St. Paul (ein altes römisches Dorf) ausgerichtet sein und dazu dienen, den Besuchern die Geschichte des Ortes zu veranschaulichen.

Wichtige technische Daten

Gemäß den Empfehlungen des ISCR (Istituto superiore per la conservazione ed il restauro - Institut für Konservierung und Restaurierung) sind im Inneren des Gebäudes klar definierte klimatische Bedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) zu schaffen. Die Fensteröffnungen und eventuelle Oberlichter sind mit besonderer Sorgfalt zu gestalten, damit das Licht die Farben der Mosaike nicht beeinträchtigt. Durch die künstliche Beleuchtung werden einzelne Teile der Ausgrabung gezielt hervorgehoben.  

 

Zuständiges Amt

Abteilung Hochbau, Amt für Hochbau West

Projektbeteiligte

Abteilungsdirektorin
Dr. Arch. Marina Albertoni
Amtsdirektor
Geom. Stefan Canale
Verfahrensverantwortliche
Dr. Arch. Alessia Biotti
T.U. Technische Unterstützung
Dr. Ing. Ivo Kofler
Planungsgruppe
Arch. Tommaso Rossi Fioravanti
Arch. Elias Terzitta
Rethink Energy SRL Ing. Medeghini Giuseppe
AEI Progetti SRL
Ing. Nicolò De Robertis
Ing. Massimo Toni

Baukosten und Kubatur

Arbeiten: 3,99 Mio €
Lieferungen: 0,46 Mio €
Summen zur Verfügung: 2,57 Mio €
Gesamtbetrag: 7,02 Mio €

Kubatur: 5.470 m³

Bauzeiten

Planungszeiten: 2023-2025

Fotogalerie