Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione
Papierkrippen

Papierkrippen

Papierkrippen haben in Tirol eine lange Tradition. Im 18. Jahrhundert wurden sie hauptsächlich in Adels- und Bürgerhäusern aufgestellt. Sie waren handgemalt, oft von namhaften Künstlern ausgeführt, und somit gewiss kein billiger Ersatz für handgeschnitzte oder bekleidete Krippenfiguren. Papierkrippen boten den Vorteil einer Platz sparenden Aufstellung und konnten dennoch effektvoll in Szene gesetzt werden. Außerdem waren dem Detailreichtum gemalter Figuren kaum Grenzen gesetzt. Neben den handgemalten Unikaten existierten gedruckte Ausschneidebögen und meist handkolorierte Guckkastenkrippen, die durch die perspektivische Anordnung von mehreren Kulissenblättern den Tiefenraum einer Bühne nachahmten.
Im 19. Jahrhundert waren Papierkrippen allgemein verbreitet, nicht zuletzt dank der Erfindung der Lithografie, einer Drucktechnik, welche eine günstigere Produktion ermöglichte. Auch in den Notzeiten des 20. Jahrhunderts brachte die gedruckte Krippe aus Papier Weihnachtsstimmung in die Haushalte.
Die Bandbreite der Papierkrippen-Sammlung Dr. Engelhardt in der Hofburg Brixen reicht von handgemalten Unikaten bis hin zu gedruckten Ausschneide- und Klappkrippen des 20. Jahrhunderts. Wegen der Zerbrechlichkeit und Lichtempfindlichkeit des Materials sind nur wenige Exemplare aus der umfangreichen Sammlung im Museum ausgestellt.

Zu sehen im:

Diözesanmuseum Hofburg Brixen

Hofburgplatz 2, Brixen
Tel.: +39 0472 830505
info@hofburg.it
www.hofburg.it

Papierkrippe, Anbetung der Könige, Anbetung des Volkes

Die Papierkrippe wurde als Werbegeschenk der Fa. Heinrich Frank & Söhne für den tschechoslowakischen Raum/Markt herausgegeben. 1828 gründete Johann Heinrich Franck (1792–1862) in Baden-Württemberg die "Landkaffee Manufaktur", später "Fa. Heinrich Frank & Söhne". Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Niederlassungen u.a. auch in der ehemaligen Tschechoslowakei. Die Firma produzierte verschiedene Kaffeesorten, darunter einen Perlroggenkaffee mit dem Markennamen "Perola". Seit den 70er Jahren des 20. Jh. gehört der Betrieb zu Nestlé.
Mehrere Krippenbesucher bringen eine Packung „Perola“ als Geschenk für das Christkind mit, die Hll. Drei Könige und ein kleiner Junge haben zudem weitere Produkte der „Fa. Heinrich Frank & Söhne“ bei sich.
Außer Maria und Josef tragen die meisten Personen tschechoslowakische Trachtenkleidung.

Objektbezeichnung:
Krippe
Inventarnummer:
kp000208
Material:
Papier
Technik:
gedruckt (Farbdruck)
Institution:
Diözesanmuseum

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...