Partizipation

Partizipation
Kinder und Jugendliche können ihren Beitrag leisten, um ihre Umwelt zu gestalten und auf ihre eigene Lebensrealität direkt Einfluss zu nehmen. Aktive Partizipationsprozesse müssen begleitet und angeregt werden.
 
Partizipation ist eine pädagogische und politische Grundhaltung, die Kinder und Jugendliche als Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelten anerkennt und miteinbezieht. Die Zugangsweisen sind dabei so vielfältig wie die Ziel- und Altersgruppen sowie Aufgabenstellungen – ganz dem Motto folgend „Wenn man Leuten die Freiheit lässt, mitzudenken, muss man damit rechnen, dass dabei etwas herauskommt, was man sich vorher nicht gedacht hat …“ (Prof. Waldemar Stange).)
 
Die gesetzliche Basis bietet die UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahr 1989. Sie war der erste international verbindliche Vertrag, der die Rechte von Kindern und Jugendlichen einfordert und die Partizipation in allen Belangen, welche die Kinder und Jugendlichen betreffen, vorsieht.
Ein großer Schritt für die gesetzliche Verankerung von Partizipation in den Südtiroler Gemeinden ist das Regionalgesetz Nr. 7 vom 22. Dezember 2004 (Art. 1.2) das eine „Mussbestimmung“ vorsieht, die Gemeinden dazu verpflichtet, minderjährige Jugendliche überall dort zu beteiligen, wo es um ihre Belange geht.
  • Österreichischer Jugenddialog: Der Jugenddialog schafft Beteiligung auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene. Einstellungen, Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen werden dadurch sichtbar und in die Politik getragen, Politik wird dadurch erlebbar und Entscheidungsträger*innen können an der Lebenswelt junger Menschen anknüpfen. Südtirol beteiligt sich jährlich am Jugenddialog. Im Jahr 2023 hat dieser in Salzburg stattgefunden.
  • Zu den Projekten der Kinder- und Jugendpartizipation gehören auch die Schattenwahlen zu Gemeinde-, Landes- und Europawahlen, die Bürger*innenversammlungen für Kinder und Jugendliche, die Tests von Schulhöfen, Spielplätzen, Verkehrssituationen auf ihre Kinder- bzw. Jugendtauglichkeit durch die Betroffenen, die Planung von Spielplätzen, Schul- und Pausenhöfen, Jugendräumen und Naherholungszonen sowie die Schulungen für Klassensprecher*innen und Schülervertreter*innen. In Kooperation mit dem Südtiroler Jugendring ermöglicht das Land Südtirol und viele Südtiroler Gemeinden Projekte zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Denn Mitsprache beeinflusst direkt die Lebensqualität und steigert das Gefühl der Selbstwirksamkeit. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jugendring werden Partizipationsprojekte im ganzen Land durchgeführt.
  • Das Jugendförderungsprogramm ist u.a. Ergebnis eines partizipativen Prozesses und entstand aus der direkten Beteiligung aller Träger*innen der Jugendarbeit in Südtirol und den Gemeindejugendreferent*innen.

 Zudem bieten zahlreiche Arbeitskreise Möglichkeiten und Räume der Partizipation von Vertreter*innen der Jugendstrukturen und -organisationen.

Unterstützung und Angebote für ehren- und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Unterstützung und Angebote für ehren- und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Das Amt für Jugendarbeit hat im Rahmen seiner Mitarbeit in der Österreichischen ARGE Partizipation an vier Publikationen mitgearbeitet, die sich gut als Begleitung für die Beteiligungsarbeit eignen: Grundlagen der Kinder und Jugendbeteiligung, ein Leitfaden zur Beteiligung in Gemeinden, ein Leitfaden zur Beteiligung im städtischen Bereich sowie eine Publikation zur Evaluierung von Projekten der Kinder- und Jugendbeteiligung. Neben theoretischen Informationen bieten die vier Broschüren eine Reihe von Tipps für die Praxis. Sie können im Amt für Jugendarbeit angefordert oder abgeholt werden. Die Leitfäden können auch auf www.jugendbeteiligung.at/materialien heruntergeladen werden.
Im Amt gibt es eine kleine Fachbibliothek zum Thema sowie Partizipationsmaterialien (Pinnwände, Moderationskoffer u.v.m.).

Leitfaden für neue Jugendgemeinderäte
Im Rahmen eines EU-Projekts haben Jugend(gemeinde)räte von Brixen und Bruneck diesen Leitfaden 2008 für all jene fertig gestellt, die in Jugendgemeinderäten und Jugendbeiräten neu starten. Der Leitfaden baut auf die langjährige Erfahrung der beiden Gremien auf und bietet Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern viele Infos, Tipps und Tricks zu Arbeitsformen, Methoden und Strategien.

Zum Weiterlesen und Vertiefen