Prävention

Unter Prävention versteht man im Allgemeinen Strategien im Sozial-, Gesundheits- und Justizbereich, die mit dem Ziel eingesetzt werden, drohende Risiken zu vermindern bzw. auszuschalten.
Suchtprävention beschäftigt sich mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Sucht. Sie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ganzheitliche Suchtarbeit umfasst mehrere Bereiche, wie Gesundheit, Soziales, Familie, Jugend, Bildung, Sicherheit, Wirtschaft und Arbeit.
Der Jugendarbeit kommt vorwiegend Primärpräventionsarbeit zu: es sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sich Jugendliche frei entfalten können.
Suchtprävention entwickelt Strategien und Modelle, welche die Ressourcen der Person sowie ihres sozialen und institutionellen Umfeldes fördern. Somit erschließt und verstärkt sie stützende Faktoren und minimiert Risiken. Abhängiges Verhalten oder einzelne Formen von substanzgebundener bzw. nicht-substanzgebundener Sucht sollten möglichst vermieden werden.
 

Gesundheitsförderung

Die Gesundheitsförderung wird verstanden als ein Prozess, der Menschen befähigen soll, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern durch die Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit.
Die Gesundheitsförderung setzt an den Schutzfaktoren den so genannten Ressourcen an und will diese fördern beispielsweise durch Lebenskompetenzprogramme, welche das Selbstwertgefühl und die Problemlösungskompetenzen steigern sollen.
Die Gesundheitsförderung setzt sich zum Ziel, das Wohlbefinden und die Gesundheit zu steigern. Das zugrunde liegende Modell der Gesundheitsförderung ist das Salutogenesemodell vom Medizinsoziologen Araon Antonovsky. Die Salutogenese beschäftigt sich mit der Gesundheitsentstehung. Die Kernfrage des Salutogenetischen Modells ist, was den Menschen trotz Risiken und Belastungen gesund hält (Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J., 2007). Ein wichtiges Konzept in der Salutogenese ist das Kohärenzgefühl (Sense of Coherence- SoC).
…Das Kohärenzgefühl ist eine Grundhaltung dem Leben gegenüber, die in der Jugend entsteht und das ganze Leben über wirksam ist. Also ein umfassendes und dauerhaftes Gefühl des Vertrauens, dass die Ereignisse im Leben vorhersehbar und erklärbar sind und es wird darauf vertraut, dass genügend Ressourcen zur Verfügung stehen um Lebensanforderungen positiv gegenüberzutreten und diese erfolgreich zu meistern und es sich lohnt diese zu bewältigen… (H. Steinach,2004).
Den Ausführungen der Fachliteratur zur Folge ist die Bewegungs-, Erfahrungs- und Lebenswelt der Heranwachsenden bedroht bzw. bereits zu sehr eingeengt. Fernsehen, Computerspiele, verbaute, teilweise auch fehlende und ansprechende Handlungsräume, sowie nicht vorhandene oder greifende pädagogische Konzepte halten Kinder anscheinend davon ab, freudvollen, fordernden und auch gesunden Beschäftigungen vermehrt nachzugehen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen und geringere Lebensqualität können die Folge sein.
 

 

Iniziativen

Bereits seit einiger Zeit organisiert die Fachstelle Jugend im Forum Prävention das Mental Health Festival. Immer mehr Menschen machen sich auf die spannende Suche nach ihrem persönlichen inneren Wohlbefinden. Das Mental Health Festivals lädt all jene ein, einen Tag lang zusammenzukommen und unsere mentale Gesundheit zu feiern! Einen Rückblick auf das Programm von 2023 kann hier abgerufen werden https://afzack.com/mental-health-festival

 

Streetworker

Streetwork begibt sich direkt in den Lebensraum der Menschen, weil diese durch herkömmliche sozialpädagogische und/oder gesundheitsbezogene Angebote nicht mehr erreicht werden. Streetwork orientiert sich in Südtirol an den Grundsätzen der Prävention, der Mediation, der Sensibilisierung und der Schadensbegrenzung (harm reduction). Der Fokus liegt auf Jugendlichen mit psychosozialen Auffälligkeiten und/oder gesundheitlichen Vorbelastungen, zum Beispiel problematischer Drogenkonsum oder schädigendes Verhalten für sich oder andere. Durch die konstante Präsenz an bestimmten Orten bauen Streetworker*innen eine Beziehung zu den Menschen der Zielgruppe auf. Vorwiegend im Freien bieten sie Hilfe und Beratung an: zur Arbeits- und Wohnungssuche, zu Beziehungen, zu Schulproblemen, zum problematischen Umgang mit psychoaktiven Substanzen, zur Sexualität, zur Schwangerschaft u.v.m.

 

Gewaltprävention

Gewaltpraevention

Das Netzwerk Gewaltprävention setzt sich aus Träger*innen der Bildungs-, Beratungs-, Jugend- und Sozialarbeit sowie des Gesundheitsbereichs zusammen. Ziel dieses sprachgruppenübergreifenden Netzwerkes ist es, die Zusammenarbeit unter den Einrichtungen zu verstärken, bestehende Angebote auszubauen, die Bevölkerung für das Thema Gewalt zu sensibilisieren und Strategien der Gewaltprävention weiterzuentwickeln.

 

Suchtprävention

Suchtprävention hat zum Ziel, den problematischen Gebrauch von Substanzen und süchtige bzw. suchtähnliche Verhaltensweisen zu verhindern. Sie fördert die Ressourcen, Kompetenzen und Potenziale der Person sowie ihres sozialen und institutionellen Umfeldes und macht auf suchtfördernde persönliche und gesellschaftliche Risikofaktoren aufmerksam.

 

Suizidprävention

Das landesweite Netzwerk zur Suizidprävention wurde im Jahr 2017 mit dem Ziel gegründet, verschiedene Präventions- und Hilfsangebote im Umgang mit Suizid, mit gefährdeten Personen sowie mit Angehörigen auszubauen oder sichtbarer zu machen. Koordiniert wird das Netzwerk Suizidprävention von der Caritas in enger Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention, Telefono Amico und Vertreter*innen der psychiatrischen und psychologischen Dienste, der Europäischen Allianz gegen Depression, der Freien Universität Bozen, der Notfallseelsorge, der Notfallpsychologie, der Kinder- und Jugendanwaltschaft, des Landesamtes für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion sowie der Deutschen und Italienischen Bildungsdirektion der Autonomen Provinz Bozen.

Unterstützung und Angebote für ehren- und hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Das Amt für Jugendarbeit ist häufig Partner für Suchtpräventionsprojekte und arbeitet eng mit dem Forum Prävention zusammen.
Sie ist die Servicestelle für all jene Personen und Institutionen in Südtirol, die größere und kleinere Suchtpräventionsprojekte, Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen durchführen möchten.