Götterbaum

Götterbaum

Wissenschaftl. Name: Ailanthus altissima (Mill.) Swingle

Italiano: ailanto, albero del paradiso

Der aus China und dem Norden Vietnams stammende Götterbaum wurde bereits im 18. Jahrhundert als Zierbaum in Mitteleuropa eingeführt. Heute verbreitet sich die Art wild vor allem in städtischen und stadtnahen Gebieten. Sie ist schwer kontrollierbar, richtet Schäden an Bauten an und verdrängt stark die einheimische Flora.

Herkunft

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Götterbaumes ist in China und im nördlichen Vietnam.

Verbreitung

Seit Mitte des 18. Jhd. wurde der Götterbaum in weiten Teilen Asiens angebaut sowie als Ziergehölz in Europa, Amerika und später in Afrika und Australien verschleppt. Von den botanischen Gärten aus verbreitete und verwilderte der unkomplizierte Götterbaum bald und kam in der Region Trentino-Südtirol ab 1856 sporadisch vor.

Zurzeit ist der Götterbaum dabei, die Haupttäler Südtirols von Süden aus zu erobern. Im Vinschgau ist er bereits bis Mals vorgestoßen, im Eisacktal sind erste Exemplare bereits in Sterzing zu verzeichnen, einzig im westlichen Bereich Südtirols ab Bruneck fehlt er noch. Ansonsten ist er in den Haupttälern vor allem auf Bahndämmen, entlang von Straßenböschungen und in den Niederwäldern vertreten.

Merkmale

Im Sommer ist der Götterbaum an seinen langen, gefiederte Blätter zu erkennen, welche bis zu 90 cm lang werden können. Die Blüten sind gelb, rispenförmig und am Ende der Zweige angeordnet. Blätter und Blüten riechen unangenehm. Die Früchte sind breit geflügelte Nüsschen, welche durch die Schwerkraft und den Wind nicht weit verbreitet werden.

Die vegetative Vermehrung über Wurzelbrut und Stockausschlag spielt beim Götterbaum eine große Rolle, wodurch eine unkontrollierte Ausbreitung und schnelle Eroberung von jeglichen Standorten (außer vernässte Böden) möglich ist. Die Ausbildung von Stockausschlägen oder Wurzelbrut wird durch das Umschneiden des Stammes oder durch die Verletzung der Wurzeln verstärkt. Durch die Ausbildung von Wurzelbrut ist es möglich, dass auch in 10 m Entfernung ein Spross desselben Baumes in die Höhe schießt. Bei normalen Bedingungen wachsen die jungen Sprosse 1-2 Meter pro Jahr, bei verstärktem Wachstum (z.B. durch Verletzungen usw.) kann das Höhenwachstum auch das Doppelte betragen (3-4 Meter pro Jahr). Im winterkahlen Zustand kann der Götterbaum mit dem Nussbaum verwechselt werden, da sie beide große, wechselständige Blattnarben auf den Zweigen besitzen. Aufgrund des schnellen Wachstums sind jene des Götterbaumes jedoch meist weiter voneinander entfernt.

Bedeutung

Durch das schnelle und dichte Wachstum des Götterbaumes werden heimische Pflanzengesellschaften durch die intensive Beschattung verdrängt und der Grad der Biodiversität wird deutlich reduziert.

Durch die massive Wurzelaktivität und der Möglichkeit der Besiedelung extremer Standorte können jene Individuen, welche in der Nähe von Infrastrukturen (Radwege, Straßen, Gehsteige,...) aufkommen, größere mechanische Schäden durch das starke Wurzelwachstum an diesen verursachen.

Kontrollmethoden/Bekämpfungsstrategien

Ebenso wie für die Robinie ist eine Bekämpfung des Götterbaumes schwierig. Zurzeit werden Versuchsanlagen im Niederwald angelegt, um anhand von waldbaulichen Eingriffen und/oder technischen Maßnahmen die weitere Ausbreitung des Götterbaumes einzuschränken.

 

Bekämpfungsmaßnahmen

Aktuelle Maßnahmen zur Bekämpfung des Götterbaumes in Südtirol sind in den folgenden Masterarbeiten zu entnehmen:

Götterbaum