Home | Kontakt | Italiano | Südtiroler Bürgernetz

Methangas und Wasserstoff

Erneuerbare Energien

Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass über kurz oder lang kein Weg an den Alternativen zu den fossilen Energiequellen vorbeiführt, sei es ob ihrer Endlichkeit, ihrer Umweltbelastung oder ihrer Kosten. Die Landesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt und fördert bereits seit Jahren nachdrücklich und mit Erfolg diese neuen Technologien. Denn Südtirol hat alle Voraussetzungen dazu: Viel Sonne, viel Wasser und viel Wald, sprich Biomasse. Mittlerweile deckt unser Land stolze 43% des Endenergieverbrauches mit erneuerbaren Energieträgern ab. Die Landesregierung hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2010 Südtirol sogar zu 50% mit regenerativen Energiequellen zu versorgen.
Und eine gut ausgebaute Infrastruktur mit regenerativen Energiequellen bildet die Voraussetzung für die zukünftige Wasserstoff-Produktion. „Wir können uns das Erdöl als Treibstoff einfach nicht mehr leisten, zum einen, weil es zu teuer, zum anderen, weil es nicht umweltfreundlich ist und zum dritten, weil es zu kostbar ist für die Herstellung Tausender Derivate in der Pharmazie, Kosmetik und im Konsumgüterbereich. Deshalb müssen wir bereits jetzt nach Alternativen suchen“, betont LR Michl Laimer.

Wasserstoff-Zukunft in Südtirol

Das Land Südtirol plant zusammen mit Bayern, Tirol und Trentino eine so genannte „Wasserstoff-Meile“ von München über Bozen bis nach Mantua. Das heißt, dass künftig auf Autobahntankstellen zwischen München und Mantua Methangas und mittelfristig Wasserstoff verkauft werden. Der Präsident der Brennerautobahn, Ferdinand Willeit, hat bereits seine Unterstützung zugesagt. Mit dem Projekt, das zu Beginn auf Methangas, und erst mittelfristig auf Wasserstoff setzt, wollen die vier Länder sich auf die Zeit nach dem Erdöl vorbereiten. Ganz besonders muss dabei die Wichtigkeit einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Unternehmerseite und öffentlicher Hand hervorgehoben werden, wobei letztere die Marschrichtung vorgeben muss und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen muss. So entstehen unbezahlbare Synergieeffekte, welche im Endeffekt nicht nur den Methangas-Sektor dienen, sondern gleichzeitig eine positive Verlinkung mit der Wasserstofftechnologie herbeiführen.

Methangas: Technische Infos

Methangas oder Erdgas ist ein natürliches Gas: Es handelt sich um eine in der Natur vorkommende Primärenergie. Die heute von uns genutzten fossilen Energieträger haben sich aus organischen Stoffen gebildet. Vor ca. 600 Mio. Jahren lagerten sich abgestorbene Kleinorganismen, Plankton und Algen auf dem Meeresboden ab. Hieraus entstanden unter Luftabschluss und hohem Druck durch sich aufschiebende Gebirge Erdöl und Erdgas. Erdgas enthält die von Pflanzen in Form von Kohlenstoff und Kohlenwasserstoffen gespeicherte Energie, welche die Sonne vor Jahrmillionen abgestrahlt hat.

Flüssiggas (GPL: gas di petroli di prefatti) hingegen wird aus Erdölprodukten erzeugt.

Beim Fahrzeugantrieb verursacht Erdgas 20 % weniger CO2-Emissionen als Benzin. Kurz- bis mittelfristig dürfte Methangas die gängigste Alternative zu Benzin-/Dieselkraftstoff werden. Mit Gesetzen treibt das Land Südtirol die Verbreitung umweltgerechter Treibstoffe voran: Südtirol will nämlich erreichen, dass schon bald jeder Bezirk in Südtirol über mindestens zwei Tankstellen mit Methangas-Zapfsäulen verfügt. Und wer sich einen Wagen mit dem alternativen und umweltschonenden Treibstoff Methangas anschafft, wird vom Land mit drei Jahren Steuerbefreiung der Kfz-Steuer belohnt.

Projekte in Südtirol »

Wasserstoff: Technische Infos

Wasserstoff ist das leichteste Element des Periodensystems und das häufigste Element und leichteste Gas im Universum. Es ist etwa 14 mal leichter als Luft und entweicht schnell nach oben. Wasserstoff kommt fast nie atomar, d.h. als einzelnes Wasserstoffatom, sondern in der Regel als Wasserstoffmolekül aus 2 Wasserstoffatomen (H2) oder anderweitig gebunden (z.B. Wasser H2O, organische Substanzen) vor. Wasserstoff wird als Sekundärenergieträger als Schlüsselelement einer regenerativen Weltenergieversorgung angesehen.

Unterhalb von minus 253 Grad Celsius geht Wasserstoff in die flüssige Phase über. Wasserstoff ist nicht detonativ im Freien, nicht zerfallsfähig, nicht selbstentzündlich, nicht oxidierend, nicht brandfördernd, nicht giftig, nicht korrosiv, nicht radioaktiv, nicht übelriechend, nicht ansteckend, nicht wassergefährdend, nicht fruchtschädigend, nicht krebserzeugend.

Projekte in Südtirol »

© 2005 Südtiroler Informatik | Sponsoring