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Die Schreibmaschine im Ersten Weltkrieg

Die Schreibmaschine im Ersten Weltkrieg

In den Kolonialkriegen des späten 19. Jahrhunderts bereits erprobt und stolz beworben, kam die Schreibmaschine im Ersten Weltkrieg erstmals zum flächendeckenden Einsatz. Gemeinsam mit modernen Kommunikationsgeräten wie Telefon und Funkschreiber war sie Teil einer hochgerüsteten Kampfmaschinerie, welche den Krieg auf ein bisher ungekannt verheerendes Niveau hob. 

An der Front dienten tragbare robuste Schreibmaschinen der schnellen und deutlich lesbaren Niederschrift und Vervielfältigung militärischer Befehle und Mitteilungen. Die Produktion der Schreibgeräte ging ab 1915 zugunsten von Kriegsmaterial stark zurück, sodass jede Feldschreibmaschine sorgsam behandelt werden musste. So schnell die Informationen die Gefechtslinien auch verließen, so langsam wurden sie häufig bearbeitet. In den militärischen Schreibstuben etlicher kriegsbeteiligter Länder wurde ein erheblicher, teils ineffizienter bürokratischer Aufwand betrieben - nicht selten zum Schaden des Kampfgeschehens. Im Umgang mit den Büromaschinen standen den Schreibtischsoldaten zunehmend weibliche Hilfskräfte zur Seite. Für viele Frauen war dies oft erstmals Gelegenheit, einer Tätigkeit außer Haus nachzugehen.

Im Verlauf des Krieges und besonders nach dessen Ende kam der Schreibmaschine eine weitere bedeutende Rolle zu. Mit dem Erlernen des Maschinenschreibens sollte den unzähligen Kriegsversehrten eine Chance auf berufliche Reintegration geboten werden. Abseits der Front verkörperte die Technik nun Hoffnung auf einen Neuanfang im zivilen Leben.

 

Kuratorin: Daniela Kohlhuber

 

Schreibmaschinenmuseum 'Peter Mitterhofer'

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