Der Neuanfang

Alltag

Die Lebensmittelkarten berechtigten zum Bezug der GrundnahrungsmittelDie Rückkehr in den Alltag gestaltete sich nach fast sechs Jahren Krieg als sehr schwierig, sie war geprägt von den Mühen des Wiederaufbaus, dem Durchzug von Kriegsflüchtlingen und von Lebensmittelknappheit.

Symbolcharakter für diesen Wunsch nach Rückkehr zur Normalität in einem Umfeld, das noch die frischen Narben des Krieges trug, hat diese Aufnahme einer Gruppe spielender Kinder. Sie haben im Sommer 1945 ihr Ferienlager im ehemaligen Bozner Durchgangslager eingerichtet.

Eine Momentaufnahme aus dem von der Gioventù Italiana in den Baracken des ehemaligen polizeilichen Durchgangslagers von Bozen organisierten SommerlagersMit dem Aufbau der Demokratie änderte sich auch die Südtirolpolitik Italiens. Nach 20 Jahren faschistischer Unterdrückungspolitik setzte die römische Regierung – auch unter dem Druck der Alliierten – schon wenige Monate nach Kriegsende wichtige Zeichen gegenüber der deutschsprachigen Minderheit in der Provinz Bozen. Bereits im Herbst 1945 lief der Unterricht an den deutschen Schulen an, darüber hinaus verpflichtete sich der Staat, die Voraussetzungen für die Rückführung der italianisierten Familiennamen zu schaffen und die Gleichberechtigung der deutschsprachigen Südtiroler in die Wege zu leiten.

Sie war dabei

Hilde Nicolussi

Hilde Nicolussi, Lehrerin

Unterrichtsmaterial gab es damals keines. Ich habe beispielsweise alle Fibeln für meine Erstklässler selbst hergestellt. Das war kein Problem. Man hat sich einfach zu helfen gewusst. Die ersten Schulbücher gab es erst in den 50er Jahren.

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