Die Selbstbestimmung

Unmittelbar nach Kriegsende forderten die Südtiroler auf zahlreichen Kundgebungen ihr Recht auf Selbstbestimmung ein. Doch nicht nur die Südtiroler gingen auf die Straße: Auch in Wien, Innsbruck, Graz und etlichen anderen österreichischen Städten kam es zu Kundgebungen, bei denen die Rückkehr Südtirols zu Österreich gefordert wurde.

Die Forderung nach Selbstbestimmung und die damit verbundene Grenzverschiebung wurde von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges allerdings abgelehnt. Sie fürchteten am Vorabend des Kalten Krieges eine Störung des labilen Gleichgewichts zwischen Ost und West.

Karte Im Mai 1946 fiel die Entscheidung der Siegermächte, Südtirol das Selbstbestimmungsrecht zu verwehren und das Land bei Italien zu belassen. Die österreichische Regierung forderte daraufhin, dass zumindest das Pustertal wieder Österreich zugeschlagen werde. Die so genannte Pustertaler Lösung wurde jedoch nicht nur von den Siegermächten, sondern auch von den Südtirolern abgelehnt

Er war dabei

Alfons Benedikter

Alfons Benedikter, langjähriger Landeshaupt-
mannstell-
vertreter

Als am Ostermontag 1946 Leopold Figl die 155.000 Unterschriften der Südtiroler überreicht bekam, war es, als ob er damit das Schicksal unseres Landes in die Hand nahm. Wir glaubten damals fest an die Rückkehr zum Vaterland Österreich.

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